Hexe Esmeralda

Rau(ch)nächte

Die Herkunft des Namens Raunacht ist umstritten, schriftlich überliefert ist von den Bräuchen aus der Anfangszeit kaum etwas. Über die Jahrhunderte wurde vieles nur mündlich weitergegeben. Erstmals erwähnt wurden die Rauhnächte im 16. Jahrhundert in Dokumenten. Vermutlich hatte es seinen Ursprung aus dem mittelhochdeutschen rouch = räuchern oder ruch = wild, pelzig, haarig und bezieht sich da auf den alten Brauch der Perchtenläufen die es heute noch in manchen Gegenden gibt.

Die 4 wichtigsten Raunächte sind:

21./22. Dezember Thomasnacht

24./25. Dezember Christnacht

31. Dezember/1. Januar Silvester /Neujahr

5./6. Januar Hl. Drei König

Die Raunächte begannen ursprünglich in der Thomasnacht 21. auf 22. Dezember also die Wintersonnenwende (die längste Nacht und der kürzeste Tag sind durchlebt. Jetzt steigt die Sonne wieder nach oben – die Kräfte des Lichts haben gesiegt und die Tage werden länger) Inzwischen beginnen die Raunächte in den meisten Gegenden nach der heiligen Nacht, also in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember. Zwölf Nächte dauern sie bis zu Hl. Drei König am 6. Januar.

Es ist die Zeit da Winterstürme über das Land fegten und so glaubte man in vorchristlicher Zeit ,dass dunkle Mächte den Menschen schaden wollen, also verliesen sie das Haus nach hereinbrechen der Dunkelheit nicht mehr, denn nun ritt die Percht mit ihrem wilden Gefolge übers Land. Die mächtigste Unterweltgöttin im Alpenraum herrschte über Leben und Tod. Und man sagte sie holt die toten Seelen, die bis zu den Raunächten umherirrten und sich an Wegkreuzungen und verwunschenen Plätzen sammeln. Die Percht hatte ein gütiges und schreckliches Gesicht, je nachdem wie die Seelen in Ihrem Leben waren. Natürlich wollte kein Lebender in der Dunkelheit auf dieses Heer von Waldgeistern, Gnomen und Kobolden treffen und mitgenommen werden.

Im Norden Europas treibt lt. der germanischen Mythologie die »wilde Jagd« ihr Unwesen, angeführt von Odin und Frau Holle. Der Brauch sagt, dass in den Raunächten keine Wäsche gewaschen und aufgehängt werden durfte, das ist eng mit der »wilden Jagd« verbunden. Ein Heer von Reitern ist unterwegs und der Sage nach werden alle, die die wilde Jagd sehen, also sich im Freien aufhalten, von ihr mitgerissen. Von Frau Holle sagt man daß sie jedes weiße Wäschestück dass auf der Leine hängt zu einem Leichentuch macht.

Diese zwölf Nächte sind auch der Höhepunkt des Orakeljahres. Jede Nacht steht für einen Monat, es wird auf das Wetter geachtet, das Essen, die Stimmung und vor allem auf die Träume, die haben in den Raunächten eine besondere Bedeutung. Jede Nacht der zwölf steht für einen Monat und entsprechend werden die Träume gedeutet. Es gibt auch die Tradition in den ersten sechs Nächten das Vergangene abzuschließen, in den nächsten sechs Nächten wird das Kommende visioniert.

Räuchern in den Raunächten

In dieser Zeit räuchert man tagsüber schützend und reinigend, abends um durch den Rauch in die Zukunft zu schauen. Am Dreikönigstag wird zum Abschluss mit weihenden Harzen und Pflanzen durch das Haus gegangen.

Geeignete Räucherpflanzen:

Schützend und reinigend: Beifuß, Salbei, Engelwurz, Holunder, Lavendel, Mistel

Zum Orakeln: Schafgarbe, Lorbeer, Mistel

Weihend: Mariengras, Rose, Myrrhe und Weihrauch


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